Inbetriebnahme
Gefahr durch Hautverbrennungen im Bereich des Gebläses durch heißes Fördermedium, heißen Motor oder heißes Gehäuse. Im Bereich von Hochtemperaturgebläsen mit Fördermitteltemperaturen bis 150 °C besteht Lebensgefahr.
Vor Arbeiten am Radialgebläse abwarten, bis sich das Gebläse (Motor, Gehäuse) ausreichend abgekühlt und sich das Fördermedium mit kalter Luft vermischt und auf unter 60 °C abgekühlt hat. Gehen Sie erst dann in den Nahbereich des Gebläses und fassen Sie diesen erst dann an, wenn dieser auch sicher abgekühlt ist, insbesondere bei Hochtemperaturgebläsen.
Überhitzung und Gerätebeschädigung bei unzureichender Belüftung
Sorgen Sie für ausreichende Motorbelüftung, wenn kein ausreichender Temperaturausgleich besteht, wie bei langen Stillstandzeiten mit aufgeheiztem Motor oder beim Gebrauch mit Frequenzumrichtern. Fehlt eine ausreichende Kühlung, kann der Motor Schaden nehmen. Es besteht keine Gewährleitung seitens des Motorherstellers.
Überhitzung und Gerätebeschädigung durch Stoppen bei Temperaturen >60 °C
Stoppen Sie das Gebläse auf keinen Fall, bevor das Fördermedium in seinem Innern eine Temperatur <60 °C erreicht hat. Dadurch schützen Sie den Motor vor Schäden durch Überhitzung. Sollte es nicht möglich sein diese Temperatur zu gewährleisten, müssen externe Kühlsysteme eingesetzt werden. Steigt während der Stillstandzeit des Gebläses die Temperatur im Innern an, muss der Bediener vor einem Neustart abwarten, bis sich die Temperatur auf unter 60 °C abgekühlt hat.
Vor der Inbetriebnahme prüfen
- Sicherstellen, dass sämtliche unter Montagehinweise und elektrischen Anschlusshinweise Elektrik aufgeführten Vorgaben eingehalten sind.
- Sämtliche Schraubenverbindungen auf festen Sitz prüfen.
- Sicherstellen, dass sich das Laufrad von Hand frei drehen lässt.
- Überprüfen Sie, dass mögliche Schieber oder Regler für den Durchsatz in der geschlossenen Stellung sind. Beim Anlauf verhindert dies gefährliche Motorüberlastungen.
- Anschlussdaten mit den technischen Daten (→ Typenschild) auf Übereinstimmung prüfen.
- Überprüfen Sie den Isolierwiderstand zwischen den Wicklungen und an Erde. Dieser muss mit einer Wicklung bei 25 °C größer als 10 MΩ sein. Niedrigere Werte weisen gewöhnlich auf Feuchtigkeit in den Wicklungen hin. In diesem Fall sollte eine Trocknung durch eine Spezialfirma vorgenommen werden. ACHTUNG: Berühren Sie die Klemmen nicht während und unmittelbar nach der Messung, da sie unter Spannung stehen. Notieren Sie die Drehrichtung des Laufrades (→ Pfeil-Aufkleber auf Motorplatte).
- Luftkanal auf Verschmutzungen prüfen und falls erforderlich reinigen → Reinigung.
Funktionstest, Prüfungen bei Inbetriebnahme
- Drehrichtung des Laufrads prüfen und sicherstellen, dass die Drehrichtung der Pfeilrichtung entspricht → Pfeil-Aufkleber.
- Den ruhigen Lauf sicherstellen. Gebläse auf untypische Geräusche prüfen. Die Luft muss ungehindert strömen können.
- Stromaufnahme prüfen. Sicherstellen, dass die Stromaufnahme nicht den Wert auf dem Typenschild des Gebläses übersteigt. Bei einer Stern-Dreieck-Schaltung den Wert vor dem Umschalter ablesen.
- Größere Schalthäufigkeiten vermeiden, da diese zu ständiger Überlastung und Überhitzung des Gebläses führen. Lassen Sie den Motor vor einem Neustart ausreichend abkühlen.
- Nach den ersten Betriebsstunden die Lagertemperaturen kontrollieren, da diese am kritischsten sind. Bei zu heißen Lagertemperaturen ggf. den Betrieb unterbrechen und nach Abkühlung erneut starten. Die Betriebstemperaturen müssen dann niedriger sein.
- Die Laufräder der Gebläse sind gemäß ISO 14694 “Industrieventilatoren - Technische Vorschriften für die Wuchtgüte und Vibrationspegel” und ISO 1940-1 ausgewuchtet.
Führen Sie zusätzlich vor Ort eine Vibrationskontrolle durch. Prüfen Sie die Schwingwerte nach der Inbetriebnahme (ISO 14694, BV-3, Veff. max. 4,5 mm/Sek.) Ggf. Komponenten zur Vibrationsvermeidung nachinstallieren. Prüfen Sie vor der Montage die Anwendungskategorie der Gebläse und die Vibrationsgrenzen für Vor-Ort-Tests, insbesondere für die Betriebszustände Anlauf, Alarm und Stopp. - Überprüfen Sie nach einigen Betriebsstunden, dass die Schwingungen nicht zu einer Lockerung der Schrauben geführt haben.