Begriffe der Lüftungstechnik richtig verstehen
Hier lernen Sie einige Fachbegriffe aus der Lüftungstechnik kennen. Wir erklären Ihnen kurz und prägnant, was sich hinter den Begrifflichkeiten versteckt.
Grundlagen der Lüftungstechnik
Gebäude werden heutzutage – vor allem aus energetischen Gesichtspunkten - immer dichter gebaut. Ein natürlicher Luftaustausch über Undichtigkeiten in der Fassade ist so nicht mehr gewährleistet. Dabei ist eine gute Qualität der Raumluft immens wichtig für die Gesundheit der Bewohner und den Erhalt der Gebäudesubstanz.
Der § 13 des GEG‘s (GebäudeEnergieGesetz) sagt hierzu sinngemäß Folgendes:
Bei zunehmender Dichtheit der Gebäudehülle sind laut GEG §13
- Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig nach den anerkannten Regeln der Technik abzudichten
- zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung der erforderliche Mindestluftwechsel sicher zu stellen.
Um die Lüftung für das zugrundeliegende Objekt passend zu gestalten, muss ein Lüftungskonzept erarbeitet werden.
Die Festlegung eines Lüftungskonzepts erfolgt:
- bei allen Neubauten.
- in einer Nutzungseinheit im Mehrfamilienhaus oder Einfamilienhaus wenn mehr als 1/3 der vorhandenen Fenster ausgetauscht werden bzw.
- bei Dachgeschosswohnung im Mehrfamilienhaus oder bei einem Einfamilienhaus wenn mehr als 1/3 der Dachfläche abgedichtet werden bzw.
- bei Nachrüstung von Lüftungssystemen in Teilbereichen oder einzelnen Räumen.
Das Lüftungskonzept gilt immer für die gesamte Nutzungseinheit!
Axial-/ Radialventilatoren – Was steckt hinter diesen Fachbegriffen?
Axialventilator:
Die Luft wird AXIAL, sprich durch den Ventilator gefördert. Bei geringem Durchmesser erreicht ein Axialventilator einen hohen Volumenstrom. Der Druckaufbau erfordert höhere Drehzahlen und bedingt damit auch einen geräuschvolleren Betrieb.
Radialventilator:
Die Luft wird AXIAL angesaugt und RADIAL ausgeblasen.
Es gibt Laufräder mit rückwärtsgekrümmten Schaufeln und Laufräder mit vorwärtsgekrümmten Schaufeln.
Größere Bauform = Besserer Wirkungsgrad = es können höhere Drücke erzeugt werden
Was ist eine Kennlinie?
Der Ventilator erzeugt einen Überdruck, um den Widerstand der Anlage zu überwinden. In der jeweiligen Ventilator-Kennlinie wird die Abhängigkeit des Volumenstroms vom Anlagenwiderstand dargestellt. Der Volumenstrom wird in m³/h und der Widerstand in Pa angegeben.
Jede Anlage hat eine sogenannte Anlagen-Kennlinie, die nach Herstellerangaben berechnet werden kann. An dem Punkt wo sich Anlagen-Kennlinie und Ventilator-Kennlinie schneiden, befindet sich der sogenannte Arbeitspunkt.
Zentrale und dezentrale Wärmerückgewinnungsgeräte – Die Königsklasse der Lüftung
Wohnraumlüftung ist ein Luftaustausch der Innen- und Außenluft. Die verbrauchte Innenluft der Ablufträume wie Bad, WC oder Küche wird nach außen transportiert und gleichzeitig wird Frischluft von außen in die Wohn- und Schlafräume hinein geführt.
Von einer unkontrollierten Lüftung spricht man dann, wenn der Luftaustausch durch undichte Fenster und Türen stattfindet.
Eine moderne KWL-Anlage besteht aus Zuluft- und Abluftsystem mit Wärmerückgewinnung, bei der in einem Wärmetauscher die Energie, sprich Wärme der Abluft zurückgewonnen und auf die kalte Frischluft übertragen wird. So tritt ein enormer Energiespareffekt ein.